EUROPIUM Ausstellungsansicht transmediale HKW Berlin 2018
EUROPIUM Ausstellungsansicht Circular Flow Kunstmuseum Basel 2019
EUROPIUM Vitrine Museumsvitrine 180 cm x 40 cm, fluoreszierendes Licht Muschelgeld aus der Sammlung des Hessischen Landesmuseums mit Beschriftungen Archiv Handschuhe, Fotografien aus dem Bestandsarchivn Ausstellungsansicht Vitrine Ozeanische Gefühle Hessisches Landesmuseum Darmstadt 2018
Auf unterschiedlichen Bildebenen verflechtet der Essayfilm Europium die koloniale Vergangenheit Papua Neu Guineas und den Fetischkult mit Plänen zum hochtechnologischen Rohstoffabbau in den Tiefen der Bismarck See und den profanen alltäglichen Konsumgütern. Die einzelnen Bilder und Narrative verwebt der Film um das Seltene Erden Element Europium, das nach dem europäischen Kontinent benannt und in der Bismarck See gefördert werden soll, um das Material für eine brillante Farbbilddarstellung bei Smartphone Displays und anderen Flat Screens zu liefern oder durch seine natürlich fluoreszierende Eigenschaft, die Echtheit der Euro-Banknote zu garantieren. Diese scheinbar profane Tatsache beschreibt der Film als eine Rückkehr und Wiederholung der Geschichte und verweist dabei nicht nur auf die Komplexität der menschlichen Kultur, ihrer Ökonomien und Tauschsysteme – er lässt in scheinbar so profanen und alltäglichen Dingen wie Flat- Screens die unsichtbaren Geister der Vergangenheit sichtbar werden.
- Philipp Kleinmichel
Ausstellungsansicht Akademie Schloss Solitude Stuttgart 2015
Der Film Einbrennen von Mustern stellt die Arbeit eines deutschen Ethnographen dar. Zwischen den 1960er und 1980er Jahren machte er mehr als 400 ethnografische Filme über indigene Kulturen und bereiste die ganze Welt. Er arbeitete im Auftrag renommierter Institutionen wie dem Institut für den wissenschaftlichen Film (IWF) Göttingen, die BBC oder auch die Encyclopaedia Cinematographica (EC). In dem der Film Einbrennen von Mustern die Techniken des Ethnologen übernimmt, untersucht der Film die vielen Ambivalenzen der ethnographischen Feldforschung und institutionellen Aneignung. Der Film oszilliert zwischen Objektivierung und subjektiven Berichten. Durch das Spiel mit den Leerstellen, der Gegenüberstellung von Bild, Text und Ton bewegt sich der Film zwischen filmischem Dokument, erzählter Erinnerung und dem Akt der Inszenierung.
Ausgehend von der umstrittenen atomaren Endlagerstätte Yucca Mountain in Nevada, untersucht der 45-minütige Filmessay die vielfältigen und zwiespältigen Ideologien und Phantasmen über den US-amerikanischen Westen. Americium bezeichnet ein künstlich erzeugtes radioaktives Element und steht in der filmischen Arbeit für die buchstäbliche Kontaminierung der Wüste Nevadas und damit die Auslöschung eines für die indigene Bevölkerung heiligen Gebiets. Der Film unternimmt eine Reise in das Bergesinnere, begleitet von flüchtigen Begegnungen mit Orten und Menschen und deren unterschiedlichen Erzählungen von der Vielschichtigkeit der Landschaft.
- Heike Ander (Kuratorin Glasmoog Köln)